ANTIKON 2013
Fachwerkarchitektur - gemeinsames Erbe. XIV Polnisch - Deutsche Konferenz und Studienreise
Teilnahme Anmelden

Woldisch Tychow
Das Dorf in der Gemeinde Polczyn-Zdrój (Bad Polzin) wurde im Mittelalter gegründet, es liegt an der Landstraße aus Czaplinek (Tempelburg) durch Polczyn Zdrój (Bad Polzin) nach Kolobrzeg (Kolberg). Er war im Eigentum der Familie von Wolde bis in die 2. Hälfte des 17. Jhs., dann gehörte es Jürgen von Bonin und seit dem Jahr 1685 der Familie von Kleist. Im 19. Jh. war die Familie Borckow Inhaber des Guthauses, später die Familie von Brockhausen und seit dem Jahr 1833 die Familie Holz, seit 1858 die Familie Weske. 
Die Kirche in Woldisch Tychow existierte schon in der Zeit des Mittelalters. Sie wurde in der Kirchenvisitation aus dem Jahr 1584 erwähnt – der Pfarrer war damals in Tychowko und Ostre Bardo (Wusterbath) Martin von Rambow. In dem Jahr 1729 wurde an ihrer Stelle eine Kirche in der Skeletteskonstruktion mit dem freistehenden Glockenturm errichtet. Die Kirche befindet sich auf der Denkmalliste unter der Nummer 112, wurde nach der Entscheidung vom 30. Oktober 1956 eingetragen. Die Ausstattung (der Hauptaltar, die Kanzel, das Taufbecken, die Chorempore, die Altarempore, Sitzbänke das Renaissance und Glasfenster aus dem Ende des 16 Jh.) wurde nach separaten Entscheidungen auf der Denkmalliste der beweglichen Denkmalen eingetragen (B/31 vom 16. Januar 2004). 
In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Südwand der Kirche durch Einbau von drei Strebewerken verstärkt. Ein Zementverband wurde an die Südfassade angebracht und die Renovierung des Dachstuhls durchgeführt. Das Fehlen von Unterlagen der durchgeführten Renovierung erlaubt keine Einschätzung, wie groß der Einfluss von den Renovierungen auf den verhängnisvollen technischen Zustand der Kirche war – in der Nacht von 15 auf 16. Oktober 2003 kam es zu einer Katastrophe: Die Dachsparren an der Südseite des Mittelschiffes brachen und das verursachte die Verlagerung des Dachstuhles, die Zerstörung der Dachflächen, die Schräglage der Nordwand, mehrere Risse in den Wänden. Die vorläufige Sicherung der Kirche basierte auf dem Abstützen der gefährdeten Elemente, Entfernung der Dachziegel und die Sicherung der Dachflächen mit Folie während der Renovierungsarbeiten. Möglicherweise lose Ausstattungselemente wurden teilweise in das Gemeindeshaus in Tychowko und teilweise in das Pfarrhaus von Buzsyna gebracht. Die Renovierung wurde auf Kosten des Pfarrbezirkes durchgeführt und protokollarisch am 3. Dezember 2003 abgenommen. Das Objekt wurde aus der Zuwendung mit der Entscheidung von Bezirksinspektor für Baukontrolle vom 24. Oktober 2003 ausgeschlossen. Die Maßnahme zur Sicherung der Dachflächen wurde mehrmals wiederholt (in dem Jahr 2007 aus den finanziellen Mitteln des WKZ, in dem Jahr 2008 aus der Zuwendung der Gemeinde Polczyn Zdrój). Leider hat der Inhaber des Objekts bis heute keine finanziellen Mitteln für die Instandsetzung der Kirche bekommen. Ein Gemeinderaum erfüllt die Aufgabe des Sakralraums, so dass die religiösen Bedürfnisse der Dorfbewohner befriedigt sind. 
Es sind zehn Jahre seit der Baukatastrophe vergangen – in dieser Zeit wurden, außer den vorläufigen Sicherungen des Objekts, keine Renovierungsarbeiten unternommen. Das Projekt der Instandsetzung, das im Auftrag von WKZ in dem Jahr 2004 vorbereitet war (mit der Aktualisierung aus dem Jahr 2007) hat schon vor langen an Aktualität verloren. Der Pfarrbezirk hat keine finanziellen Mittel für die Renovierung und nach mehreren Versuchen um eine Geldförderung von dem Minister für Kultur und Nationalerbe und kein Interesse kein mehr daran. Man spricht seit einiger Zeit über dem Abriss der Kirche und das einzige Hindernis dafür ist die Tatsache, dass die Kirche sich auf der Denkmalliste befindet. Bisher fehlt auch der Antrag von dem Pfarrer des Pfarrbezirks in Buszyna, zu dem die Kirche in Tychowko gehört, an den Minister für Kultur und Nationalerbe zur Streichung der Kirche von der Denkmalliste.             

Wusterbarth -  ist ein Dorf in der Gemeinde Polczyn Zdrój (Bad Polzin), liegt zirka 10 km nördlich von der Stadt Bad Polzin, zirka 1 km von der Landstraße Bad Polzin – Bialogard (Belgard an der Persante) entfernt. Es ist ein bäuerliches Dorf, im Mittelalter gegründet, wurde in den Quellen in den Jahren 1456, 1523, 1615 als ein altes ritterliches Lehen der Familie von Wolden erwähnt. Die Kirche in Ostre Bardo (Wusterbarth) wurde an der Stelle der vorigen mittelalterlichen Kirche in den Jahren 1693-1697 errichtet und wurde von Zabel Balzer und seiner Frau Sophie Julianna von Glasenapp (das Datum befindet sich auf dem Lüftungsflügel) gestiftet. Sie ist eine von den ältesten und wertvollsten pommerschen Kirchen, die in der Holz–Skelettkonstruktion errichtet waren, und ihre Innenausstattung mit dem Grabgewölbe, die aus der Bauzeit stammen, ist fast ganz erhalten. In dem Jahr 1869 wurde auf der Stelle des vorigen Turmes (wahrscheinlich auch in der Skelettkonstruktion errichtet) ein neuer Ziegelturm in dem neoromanischen Still gebaut. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts sind die Wände der Kirche, aus Rücksicht auf den technischen Zustand, zu Ziegelmauern umgebaut worden. Das trug zu der weiteren Degradierung von dem Holzskelett bei. Nach der Entscheidung vom 01.07.1959 wurde die Kirche auf die Denkmalliste unter der Nummer 193 eingetragen. Mit separaten Entscheidungen wurde die Kirchenausstattung: die Barock-Emporen, das Patronatsgestühl, der Altar, die Kanzel, das Taubecken, das expressionistisches Bild „Gebet im Garten von Gethsemane“ und die während der Renovierung der Grabgewölbe entdeckten Barock-Särge und Barock-Sarkophage, auf die Denkmalliste eingetragen.  In dem Jahr 2003 wurde mit der Renovierung der Kirche und deren Ausstattung begonnen. Die Arbeiten an den Architekturrenovierungen hat man in dem Jahr 2005 beendet und am Ende des Jahres 2006 sind die Arbeiten bei der Ausstattungsrenovierung beendet worden. Am 24. November 2007 an dem Namenstag der Patronin der Kirche - der Heiligen Katherina – fand die Konsekration statt. 
Bearbeitet anhand den Archivdokumente der Kösliner Abteilung von WUOZ in Stettin.

Alt Schlage - ist ein Dorf in der Gemeinde Swidwin. Es ist ein Haufendorf, hat eine verstreute Bebauung und stammt aus dem Mittelalter (zum ersten Mal in den Jahr 1373 in dem Lehensbrief von B. von Ramel erwähnt). Bis in das Jahr 1735 blieb das Dorf Eigentum der Familie von Ramel, aber in den nächsten Jahrhunderten war sein Schicksal sehr unbeständig (die Hälfte des Vermögens mit dem Familiensitz wurde Eigentum der Familie von Sydow, dann von Stechow; die zweite Hälfte befand sich in den Händen von Kapitän Anton von Zozenow). Seit dem Jahr 1752 war es Eigenturm von Rittmeister Peter von Wobeser.
Die Kirche in Alt Schlage wurde in der zweiten Hälfte des 18 Jh. in der Skelettkonstruktion an der Stelle der vorigen Kirche, von welcher die Leuchter aus dem Jahr 1652, die Glocken aus dem Jahr 1612 – in der Glockengießerei des Joachims Karstede gegossen - erhalten sind (Registernummer 169/B vom 18.11.1977) errichtet. Der Turm ist in das Kirchenschiff eingebaut, mit der Fassade des Mittelschiffes bündig, und wurde auch in der Skelettkonstruktion errichtet, die achtseitige Trommel mit einer Verschalung hat ein Kegeldach, das mit Schindeln gedeckt ist. Die Ausstattung der Kirche – unter anderen der Altar aus dem Jahr 1770, die Kerzenständer aus dem Jahr 1652 - ist teilweise erhalten. Die Kirche wurde auf der Denkmalliste mit der Entscheidung vom 01. Juli 1959, unter die Nummer 194 und die bewegliche Denkmale unter die Nummer 169/B mit der Entscheidung vom 18. November 1977. eingetragen.
In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ist eine völlige Renovierung der Kirche durchgeführt worden. Man hatte unter anderen den Zementputz von der Kirchenfassade entfernt, die Holz- Skelettkonstruktion von den Wänden und den Dachstuhl mit Xylamit gesichert. Leider wurden sehr viele Fehler während der Renovierung gemacht, und so hatte man den Sockel zementiert, ein Zementband wurde an der nördlichen Wand eingezogen, die Holzverluste wurden mit dem Zement gefüllt. Das alles trug entscheidend zu dem heutigen schlechten technischen Zustand der Kirche bei.
Bearbeitet anhand den Archivdokumente der Kösliner Abteilung von WUOZ in Stettin.

Bad Polzin - ist eine Stadt in dem Kreis Swidwin, sie liegt in einem Tal im Moränenhochland. Sie ist der Sitz der Verwaltung der Stadt- und Landgemeinde, die aufgrund der Landschafts-Unterschiedlichkeit die „Polziner Schweiz“ genannt wird. Polczyn Zdrój ist, seit der Entdeckung der Quelle in dem nahe gelegenen Ort Borkowo im Jahr 1688, eine  Kurstadt. Vor diesem Jahr war sie als eine Ansiedlung auf dem Salzweg aus Kolberg nach Großpolen (Palupe aus dem 6 / 7 Jh.) bekannt. Die ältesten Erwähnungen über Polczyn Zdrój (Bad Polzin) kommen aus dem Jahr 1304. Die Herzöge haben der Stadt das brandenburgische Stadtrecht, wahrscheinlich in dem Jahr 1335, verliehen und in dem Jahr 1515 bekam die Stadt das lübsche Stadtrecht. Bis zum Anfang des 19 Jh. war Polczyn eine private Stadt: bis den Jahr 1374 gehörte sie der Familie von Wedel und dann den Familien von Manteuffel, Borcke und der Familie Zozenow, später, ab den Jahr 1654 gehörte die Stadt der Familie von Krockow. 
In der Zeit der Gründung befand sich in dem Stadtzentrum ein quadratischer Marktplatz mit dem Rathaus in der Mitte. Das Rathaus war durch einen steilen Weg (der bis heute erhalten ist) mit dem Schloss, das auf einem kleinen Hügel steht, verbunden. In dem Jahr 1337 gehörte das Schloss der Familie von Wedel. Die Stadt war nicht von einer Schutzmauer sondern nur von einem Erdwall mit Palisaden umgegeben. Es wurden zwei Tore an den Hauptstraßen errichtet: Tempelburger Tor und Kolberger Tor. Außerhalb der Stadt befanden sich die Kirche des Heiligen Georg und das Spital zum Heiligen Geist. Die Kirche befand sich in zentraler Lage an der Ostseite des Marktplatzes. Durch die Stadt führte die Salzroute von Kolberg nach Großpolen. Dadurch dass die Stadt in dem Grenzgebiet lokalisiert war, wurde sie mehrmals geplündert und ausgeraubt. In dem Jahr 1433 wurde die Stadt von den Kreuzrittern niedergebrannt und mehrmals im 15 Jh. geplündert. Am 14 März 1469 erlebte die Stadt den Lehnseid, den die Familien von Glasenapp, von Manteuffel und von Zozenow Herzog Boguslaw X. leisteten. Sie haben als Lehen unter anderem ein Teil des Schlosses und der Stadt bekommen. Für Bad Polzin bedeutete dies neue Perspektiven, obwohl das 16 Jahrhundert mit einem Stadtbrand, bei dem der mittelalterliche Teil der Stadt gebrannt hat, angefangen hat. Seit dem Jahr 1515 ging es der Stadt viel besser – sowohl buchstäblich als auch formal – weil sie das lübsche Stadtrecht bekam (es blieb eine Privatstadt), das viel vorteilhafter für die Einwohner war. Kurt von Manteuffel, als Eigentümer der Stadt, schloss das bisherige Wappen mit seinem Familienwappen zusammen. Die daraus entstandene Kombination ist bis heute das Stadtwappen. Die Bebauung, die in der großen Mehrheit aus dem 19 Jh. stammt, hat den mittelalterlichen Charakter der Stadtplanung erhalten und wurde auf der Denkmalliste unter der Nummer 491, nach der Entscheidung vom 15 Mai 1965, eingetragen. 
Den Status eines Badekurortes verdankt Bad Polzin der Entdeckung einer Mineralquelle im Jahre 1688. In 1926 wurde die Stadt per ministeriellem Erlass als Kurort anerkannt. Am Anfang gab es nur die privaten Investitionen: Jakob von Krockow jun. investierte sein Geld in den Bau von Kurhäusern (in den Jahren 1705, 1713, 1740) und in die Erforschung über die Heileigenschaften von den in den im 18 Jh. entdeckten Quellen (Ein Werk von den Pfarrer Joachim Titel: „Ein Bericht zum Thema den Heileigenschaften von der Quelle in Bad Polzin“). Die Stadt bekam Zuwendungen vom Staat für den Wiederaufbau der während des 7jährigen Kriegs zerstörten Kur-Infrastruktur, aber hauptsächlich haben die Vertreter der Familie von Krockow, die Bürger und der Magistrat in die Stadt investiert. Bad Polzin war in dem 18 Jh. ein Zentrum für die Herstellung von gutem Bier und Tuch; die Weberei und das Schneiderhandwerk, die wesentlich von den Regierungsbestellungen abhängig waren, hatten sich hier entwickelt. Mehrmals war diese Stadt von den Bränden (in den Jahren 1500, 1600, 1704), betroffen und in dem Jahr 1791 wurde der Feuerwehrdienst eingeführt. Nach den Napoleonischen Kriegen ist das Handwerk in Bad Polzin zwar heruntergekommen, aber die Brauerei und Brennerei haben sich weiter entwickelt. In dem Jahr 1824 wurde die Brauerei von H. Fuhrmann gegründet und dem Jahr 1852 hat sein Sohn Carl in ein großer moderner Brauerei investiert – der Betrieb existiert heute noch. 
Der Kurort entwickelte sich auch: Ende des 18 Jh. lag die Zahl der Kurgäste bei etwa 100 Personen. Die Verbesserungen des Verkehrs, die Anwendung von den neuen Heilmethoden und der Bau von neuen Kurhäusern, beeinflusste die Zahl von den Kurgäste: in dem Jahr 1808 entstand das Luisenbad (Borkowo), in dem Jahr 1818 wurde das Gesellschaftshaus mit seinem berühmten Spiegelsaal gegründet als Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens des Kurorts gegründet. Albertina von Borcke – die Inhaberin des Kurorts seit dem Jahr 1818 - hat das so genanntes „Rote Haus“ in Misdroy, das bis heute steht, gebaut. Die Trennung der städtischen Liegenschaften von den adeligen Liegenschaften, die in dem Jahr 1827 stattgefunden hatte, erlaubte dem Stadtrat in Polczyn, der Kraft der neuen Stadt-Ordnung aus dem Jahr 1808 arbeitete, die Einleitung von mehreren Investitionen. Es wurden unter anderen die Moore an der südlichen Seite der Stadt entwässert und ein Kurpark mit einem Konzerthaus eröffnet. In dem Krankenhaus, das in den Jahren 1852–55 errichtet wurde und eine Filiale des Berliner Krankenhauses war, sind zum ersten Mal die Heilschlamm–Therapien angewendet worden. Es sind weitere Kurhäuser für die Heilschlamm–Therapien angepasst worden, in der 2. Hälfte des 19. Jh. entstanden das  Sanatorium Johannisbad Marienbad (Irena) und Victoriabad (Poznaniaka). Die Expansion des Kurortes Richtung Süden wurde von der Stadt genutzt, in dem sie neue vorteilhafte Infrastruktur schuf und anfing Profite von ihrem Ansehen als Kurort zu ziehen. In der Stadt entstanden die Mietshäuser für die Mitarbeitern des Kurortes, die Villen für Kurgäste und reichen Bürger – am Anfang waren sie ziemlich schlicht, dann in der Hälfte des 19 Jh. sehr repräsentativ. In den Jahren 1894–1896 entstand das Sanatorium Kurhaus (Sanatorium Podhale) und das große Stadt-Sanatorium Kaiserbad (Sanatorium Gryf). 
Bis zum 1. Weltkrieg stieg die Zahl der Kurgäste auf 4000. Die Belebung von dem Fremdenverkehr und Kurbetrieb brachte in der Saison 1927-1928 über 9000 Touristen und Kurgäste, aber in der Saison 1929–1939 waren es schon 11000.       
Bad Polzin bildete auch einen Teil der Geschichte des III. Reiches von Adolf Hitler. In den Jahren 1933–1935 war im heutigen Borkowo, 1908 errichtet, ein Männerlager der staatlichen nationalsozialistischen Organisation des Arbeitsdiensts; seit dem Jahr 1937 befand sich der Kurtort unter der Verwaltung des Hauptsamtes für die Rasse- und Siedlungs – Angelegenheiten und war mit dem Lebensborn Programm beschäftigt. Die Lebensbornanstalt in Bad Polzin funktionierte ab dem April 1938 bis zum Februar 1945 - eben in dem Sanatorium Borkowo, wo die Kinder, hauptsächlich aus polnischen Familien, germanisiert wurden. Vor dem Angriff auf Polen in dem Jahr 1939 wurde Bad Polzin das Hauptquartier von der Gruppe „Armee Nord“, und in den Jahren 1939–1945 gab es ein großes Militär-Krankenhaus.
Praktisch ab den ersten Tagen, nachdem Bad Polzin von der Sowjetischen Armee erobert war, hat der erster Polnischer Bürgermeister Bad Polzins – Benedykt Polak – sich um Wiederbelebung der Polziner Sanatorien bemüht. Borkowo wurde schon im August 1945, „Lechia“ im Juli 1945, im Sommer 1947 „Irene“, im März 1948 das Sanatorium „Greif“ – alle nach teuren Renovierungen, die notwendig nach der Nutzung den Gebäuden von der Sowjetischen Armee waren, wieder für die Kurgäste eröffnet. Die Geschichte Polzins nach dem 2. Weltkrieg ist eng mit dem Kurort verbunden. In den Zeiten von den PRL (der Volksrepublik Polens) war Bad Polzin ein sehr wichtiges wissenschaftliches und Forschungs- Zentrum in dem Bereich von den Frauenkrankheiten und der Orthopädie. Es wurde auch der größte Heilschlammkurort in Polen – ein rheumatologischers und gynäkologischer Kurort, der über 1000 Plätze zur Verfügung hatte. Die Entdeckung von den Sole-Quellen mit Jod und Brom hatte in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts neue Perspektiven für die Entwicklung des Kurorts eröffnet. Es wurde auch die Mineralwasserabfüllanlage „Polczynianka“ eröffnet. Mit dem Beschluss von dem Woivodschafts-Nationalrat vom 27 Januar 1972 erhielt Bad Polzin einen offiziellen Status als Kurort. Es hat sehr viele Vorteile aber natürlich auch die Nachteile. Die ganze Stadt ist Schutzzone, was die Möglichkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt einschränkt. Deswegen ist die Stadt „verurteilt“ zur der Existenz als Kurort, und darüber ist sich die Verwaltung der Stadt in Klaren. Die Stadtverwaltung, zusammen mit der Verwaltung des Kurortes Polzin SA haben das Ziel, die Stadt zu einem europäisches „Kurort mit Seele“ zu machen. 
Bearbeitet ausweislich des  „Programms der Denkmalbetreuung für die Jahren 2009 – 2012 der Stadt und Gemeinde Bad Polzin“.

Groß Grünow – ist ein Dorf in der Gemeinde Ostrowice (Wusterwitz), und wurde in Mittelalter gegründet. Es liegt zirka 8 km. von der Stadt Zlocieniec (Falkenberg) entfernt. Es ist ein Straßendorf mit lockerer Bebauung; seit dem 17 Jh. gehörte es der Familie von Borck, den Inhabern von Ostrowice, Siecin und seit dem Jahr 1519 auch Inhabern von Zlocieniec (Falkenberg). Im 19 Jh. ging es in die  Hände von der Familie Knebel- Döberitz über. Die Kirche in Gronowo wurde in dem Jahr 1703 auf der Stelle der vorigen Kirche, errichtet. Aus der alten Kirche stammt eine Glocke aus dem Jahr 1571, mit der Plakette der Heiligen Mutter Gottes mit dem Kind und mit der Aufschrift in lateinischen Majuskel – sie zeugt, dass die Glocke in der Gießerei Joachim Karstede produziert wurde. Die Glocke wurde auf die Denkmalliste der beweglichen Denkmale nach der Entscheidung vom 02.12.2004 mit der Nummer B-39 eingetragen.
Die Kirche ist in Skelettkonstruktion mit einem im Westen angefügten Turm gebaut. Der Turm hat eine Pfeilerkonstruktion mit Kreuzstreben und einer Außenverschalung. Die viereckige Trommel wird von einem zwiebelartigen Helm (Dachschindeln) bekrönt ist. Die Kirche wurde mehrmals renoviert: in dem Jahr 1846 – Renovierung des Dachstuhls und der Wände - in den Jahren 1888 und 1894, die Renovierung wurde von der Firma E. Köpke aus Falkenberg durchgeführt, in dem Jahr 1908 eine Renovierung von B. Krüger, wovon die Aufschriften auf den Balken des Turmes zeugen. Nach dem Krieg wurden auch viele Sicherungsarbeiten durchgeführt, leider ohne Vereinbarung mit den woivodschaftlichen Denkmalkonservatoren. 
Die Kirche befindet sich auf der Denkmalliste unter der Nummer 231 (nach der Entscheidung vom 15. Januar 1960). 
Die Kirche ist in einem sehr schlechten technischen Zustand, was schon in dem Jahr 1993 festgestellt wurde. 2006 haben die Mitarbeiter der Kösliner Abteilung von WUOZ in Stettin eine Kontrolle des Objekts durchgeführt. Sie hatten auf eine Baukatastrophe des Turmes hingedeutet und zeigten den sehr schlechten technischen Zustand von den Fundamenten und den Kirchenwänden. In dem Jahr 2008 wurde ein Bauprojekt der Kirchenrenovierung erarbeitet und eine Genehmigung für die Durchführung von den konservatorischen Maßnahmen und Bauarbeiten gegeben. Im August 2012 hat der Pfarrer des römisch–katholischen Pfarrbezirks Mariä Himmelfahrt in Zlocieniec(Falkenberg), zu der die Kirche in Groß Grünow gehört, einen Auftrag für denkmalpflegerische Empfehlungen zur Kirchensicherung wegen der erheblichen Verschlechterung von dem technischen Zustand des Turmes und der Abweichung der Mittelschiffsgiebel von der Lotrichtung, und wegen der fortschreitenden Destruktion der Skelettkonstruktion den Wände. Die Empfehlungen sind auf der Grundlage von „der Ansicht über die Art der technischen Sicherung“, die im Mai 2012 von Dr. Ing. Maciej Plotkowiak erarbeitet war, erstellt worden.  
Es wurde empfohlen: 
„Sicherung der Kirchenschiffskonstruktion und des Einsturz gefährdeten Turmes – mittels einer  Sicherungskonstruktion in Form von einem steifen Korsett im Inneren des Objektes. Die Decke, die Wandskelettkonstruktion der umgebenden Wände, die Giebel und die Dachkonstruktion werden durch das Sicherungsskelett in Stahlkonstruktion gestützt.“
Bearbeitet anhand der Archivdokumente der Kösliner Abteilung von WUOZ in Stettin.

Heinrichsdorf

DAS HERRENHAUS IN SIEMCZYNO ( HEINRICHSDORF)  
Das Herrenhaus in Siemczyno (Heinrichsdorf) bei Czaplinek (Tempelburg) wurde in den Jahren 1722-26 von Heinrich Bernard von Goltz gebaut und 1796 von Heinrich August von Arnim ausgebaut.
Freiherr Heinrich Bernard von Goltz, der General im Dienst des polnischen Königs und der Haupterbe der Landgüter im Landkreis Stare Drawsko, baute das Herrenhaus für seine mehrköpfige Familie. Der Architekt ist nicht bekannt. Er plante einen geräumigen und zugleich einen repräsentativen Sitz, der an französische Residenzbauten mit der charakteristischen Struktur „entre court et jardin“(zwischen Hof und Garten) anknüpfte, die in Frankreich seit dem 17. Jahrhundert realisiert wurden. Ein typisches Merkmal dieser  Anlage war eine strikte Achsialität, die Anordnung einer langen Allee vor dem Haupteingang und die Platzierung des Wirtschaftshofes in einiger Entfernung zum Herrenhaus. An der anderen Seite des Herrenhauses erstreckte sich ein Garten mit Parterre und mit offenen Sichtachsen. Dieser Anlagetyp kam nach Pommern relativ spät und wurde Ende des 17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts im nah gelegenen Kłębowiec (Klausdorf) realisiert, das auch der Familie von Goltz, aber einer anderen Familienlinie, gehörte.
Auch architektonische Formen der hufeisenförmigen Anlage haben eine französische Herkunft. Der rechteckige Hauptbau bekam gartenseitig zwei Seitenrisalite. Der unterkellerte, zweigeschossige Baukörper wurde mit einem Mansarddach abgedeckt. Betont wurde der zentrale Teil mit einem dreieckigen Tympanon, der den Mittelrisalit mit dem Haupteingang und der vorgelagerten hohen Treppe bekrönte. Die Seitenteile der Fassade wurden durch flache Rustika-Lisenen und rechteckige Fenster aufgeteilt: doppelte Fenster am Risalit und einfache an den Seitenflächen der Fassade. Die Fenster bekamen Umrahmungen mit Schlusssteinen. Der Gartenfassade war eine Terrasse vorgelagert. In der Mittelachse des Herrenhauses wurde eine Zufahrtsallee angelegt, die an der Straβe ein prächtiges Tor erhielt, auf dessen Pfeilern Ritterskulpturen standen. Vor der Hauptfassade erstreckte sich der Ehrenhof „cour d’honneur“. Straβenseitig war ihm ein Vorhof „avant cour” vorgelagert, der mit Hinterhäusern und Wirtschaftsgebäuden umgeben war.
Die Raumstruktur entsprach den barocken Regeln. Die Eingangshalle, die Treppe und der Gartensaal mit den flankierenden Zwei-Zimmer-Appartements lagen in der Mittelachse, die übrigen Räume waren symmetrisch angeordnet. Im Vestibül fand ein dreiläufiges Treppenhaus mit zwei, auf toskanischen Säulen ruhenden Arkaden Platz. Das Flechtwerk des Treppengeländers wurde mit pflanzlichen Ornamenten verziert. Bereits die Bezeichnung der Treppenkonstruktion, die „französische Treppe”, weist auf die Herkunft dieser Lösung hin. Sie wunde in vielen pommerschen Herrenhäusern in der Zeit um 1700 ausgeführt, z.B. in Ostrowiec, Kamień Pomorski, Swobnica und Stolec. Die Säle wurden mit Stuckarbeiten und Wandmalereien, von denen lediglich nur ein kleiner Rest erhalten blieb, geschmückt. Erhalten geblieben sind dagegen drei typische barocke Kamine. Der erste trägt eine Bekrönung aus Marmor und ist mit Glocken, Muscheln und Akanthusblättern verziert. Der zweite besitzt ein Relief mit der Darstellung eines Hundes und der dritte wurde aus sekundär verwendeten weiβen, kobaltfarbig handbemalten Delfter Kacheln mit Szenen und Landschaften hergestellt. Diese Kacheln kamen nach Pommern als Schiff- Ballastgut aus Skandinavien.
1793 kaufte Heinrich August von Arnim das mit Schulden belastete Landgut Siemczyno. Mit der Familie von Arnim ist die Erweiterung des Herrenhauses um zwei Nebenflügel verbunden, die Ende des 19. Jahrhunderts an die Süd- und Nordfassade angebaut wurde den, barocken Formen des Haupthauses angepasst. Einen weiteren Umbau realisierte im 20. Jahrhundert der neue Besitzer von Siemczyno, von Bredow. Vor die Hauptfront stellte er einen Portikus mit vier Pfeilern, er wechselte Türen und Fenster aus und änderte die Fassadengestaltung des Südflügels.
Nach 1945 wurde das Herrenhaus vom Landwirtschaftlichen Produktionsbetrieb genutzt, der lediglich laufende Renovierungen unternahm. Seit einigen Jahren befinden sich das Herrenhaus und die dazugehörenden Wirtschaftsgebäude in Privatbesitz.
Diese Abhandlung stammt aus dem Buch „Schlösser und Herrenhäuser in Pommern” von Frau Kazimiera Kalita-Skwirzyńska mit der Zusammenarbeit von Frau  Ewa Prync-Pommerencke. Der Verlag: Zamek Książąt Pomorskich 2006. 

Das SCHLOSS SIEMCZYNO IST EIN Ort mit Seele, der von einer ereignisreichen Geschichte geprägt wurde!
 
   Dieser touristische Komplex mit hohem Standard umfasst ehemalige, historische Wirtschaftsgebäude des Guts aus dem Jahr 1800. In diesen Objekten befinden sich: ein Hotel, ein Restaurant, ein Freizeit-, Konferenz- und Konzertsaal für bis zu 250 Zuschauer. Das Hotel bietet komfortable und in unterschiedlichen Farbtönen  ausgestattete Zimmer und Appartements. Alle Zimmer sind mit einem Fernseher (14 TV-Kanäle). Telefon, Internetanschluss, Safe und Bad ausgestattet. Die Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements haben ein bzw. zwei Bäder und eine Küchenzeile. Unser Restaurant ist für köstliche traditionelle polnische Speisen bekannt. Das Frühstücks- und Abendbüfett ist immer reichhaltig gefüllt.
   Hier finden viele seht interessante Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen sowie populärwissenschaftliche Vorträge statt. Darüber hinaus bieten die Eigentümer Fahrten mit Pferdekutschen oder sog. „Bonanza”-Wagen, ebenso Schlittenfahrten mit stilvollen Pferdeschlitten, Fahrradverleih, Kinderspielplatz sowie viele andere Attraktionen an. Auf dem Schlossgelände wird eine Keramik-Werkstatt berieben, die über einen Saal für Ausstellungen und Schulungen Verfügt. Hier kann man angesehene und berühmte Gäste treffen, u.a. auch Politiker, die man, die man von den Titelseiten vieler Zeitungen kennt.
Eine ganz besondere Attraktion ist das historische, aus dem 18. Jahrhundert stammende barocke Schloss. Es gilt als das einzige so große und original erhaltene historische Objekt in Westpommern. Das Schloss und die dazu gehörende Parkanlage sind ein magischer Ort. Hier wurde Geschichte geschrieben. In Parkteichen spiegelt sich das Schlosses wieder und die einzigartig Hainbuchenallee lädt zu einem Spaziergangs-Erlebnis ohnegleichen ein.
   Siemczyno ist wunderschön in der Henrykowska-Bucht am Drawsko-See gelegen, der als „Perle unter Seen” bezeichnet wird (Marek Halter „Segel”). Er ist der zweittiefste See in Polen, hat eine abwechslungsreiche Beschaffenheit der Uferlinie und gilt als ein Zentralpunkt des Drawski-Landschaftsparks. In umliegenden Wäldern kann man eine einzigartige Phlanzen- und Tierwelt bewundern. Die malerische, leicht hügelige Moränenlandschaft sowie umgerührte Natur werden Sie bestimmt nicht so schnell vergessen. Rundum liegende zahlreiche Seen laden zum Segeln oder Angeln ein es gibt fiele Rad-, Fuß- und Kanurouten.
   In der Henrykowska-Bucht – auf der Rękawiski-Halbinsel – an der Stelle, an der sich früher Karol Wojtyła zum Zelten aufhielt, befindet sich eine Gedenktafel. In dieser wunderschönen Umgebung werden alljährliche Feldmessen abgehalten. Durch den Drawsko-See und dann den Fluss Drawa entlang führt eine „Kardinal-Karol-Wojtyła-Kanuroute“. Dieser Name soll an die Route erinnern, die Karol Wojtyła dreimal gefahren ist.
   Siemczyno ist ein Ort mit einer außergewöhnlich ereignisreichen Geschichte. Mehrere Jahrhunderte lang gehörte es – als ein strategischer und politisch sehr wichtiger Teil der Drahimski-Starostei – zur Republik Polen. Es war das Grenzgebiet Polens, das eine wirkungsvolle Barriere gegen den brandenburgischen „Drang nach Osten“ gebildet hat. Zahlreiche historische Dokumente aus dieser Zeit sind erhalten geblieben, darunter die Erwähnungen im Werk von Jan Długosz „Roczniki, czyli kroniki sławnego Królestwa Polskiego“ [Annalen, also Chroniken des ruhmreichen Königreichs Polen]. Hier begann der Zweite Nordische Krieg, die sog. „Schwedische Sintflut“, als das schwedische Heer unter dem Befchlshaber Feldmarschall Arvid Wittenberg am 21. Juli 1655 die Grenze Polens überschritten hat. Dieses Kriegsgeschehen hat Henryk Sienkiewicz literarisch sehr interessant dargestellt. Zwei Jahre später hat auch hier das polnische Heer unter dem obersten Befehlshaber der Polnischen Krone – dem Herman Polny Koronny Stefan Czarniecki aus Polen verjagt und ist anschließend dem dänischen König zur Hilfe geeilt.

Das SCHLOSS SIEMCZYNO ist ein einzigartiger Ort mit einem sehr umfangreichen touristischen Angebot. Er vereint Tradition und Moderne. Jeder, der diesen Ort besucht, kann die Attraktivität der umliegenden Landschaft und der Natur bewundern, sowie die Geschichte und die Tradition Kennenlernen.
Wit garantieren jede Menge Attraktionen und viele unvergessliche Erlebnisse mit sicherer Spaß-Garntie!
 
Wir laden Sie ein, die Webseite des Schlosses Siemczyno www.palacsiemczyno.pl zu besuchen und unsere Gastfreundschaft persönlich kennenzulernen.